Nahrungsergänzungsmittel für Kinder – Sind sie sinnvoll und was ist zu beachten?

Berufsalltag, Haushalt und Freizeit ist besonders für Eltern mit Kindern oft nur schwer unter einen Hut zu bekommen. Die Zeit für die Essenszubereitung ist häufig knapp bemessen, wir greifen zu Fertigprodukten, Fast Food und Co. Laut einer Umfrage konsumieren 70 Prozent der erwachsenen Deutschen Nahrungsergänzungsmittel. Auf diesem Weg nehmen wir Vitamine und Mineralien zu uns, die bei einer ungesunden, wenig ausgewogenen Ernährung auf der Strecke bleiben. Nachstehend halten wir für euch interessante Informationen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel für Kinder bereit.

Nahrungsergaenzungsmittel

Viele Menschen achten darauf, dass die Nahrungsergänzungsmittel rein auf Naturbasis hergestellt werden.

Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht überdosiert werden

Bereits in der Schwangerschaft kommen Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz. Werdende Mütter, die sich ausgewogen und vielseitig ernähren, benötigen diese in der Regel jedoch nicht. Gleiches gilt auch für unsere heranwachsenden Kinder. Eine Ausnahme stellt die zusätzliche Einnahme von Folsäure, auch Vitamin B9 genannt, dar. Ärzte empfehlen sie schwangeren Frauen, da der tägliche Bedarf die durchschnittliche Aufnahme durch Lebensmittel übersteigt. Grundsätzlich sollte man ebenso wie bei Arzneien auch bei Nahrungsergänzungsmitteln den Beipackzettel sorgfältig lesen. Sie enthalten Nährstoffe in konzentrierter isolierter Form. Werden diese überdosiert, können sie gesundheitsschädlich sein.

Welche Nährstoffe fehlen Kindern am häufigsten?

Im Durchschnitt sind deutsche Kinder über die Nahrung mit den meisten Mineralstoffen sowie Vitaminen versorgt. Schwachstellen gibt es beim Erreichen der empfohlenen Mengen für

  • Calcium,
  • Eisen,
  • Folat,
  • Jod und
  • Vitamin D.

Dringend zu beachten ist, dass viele Nahrungsergänzungsmittel für jüngere Menschen oft zu hoch dosiert sind. Darüber hinaus enthalten sie teilweise nicht empfohlene oder notwendige Nährstoffe. Während Fluoridtabletten für Kleinkinder, die sich noch nicht die Zähne putzen, sinnvoll sind, sollten diese mit Nutzung von fluoridierter Zahnpasta nicht mehr gegeben werden.

Kinder von gesunden Nahrungsmitteln zu überzeugen ist schwer

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Konzentration- und Widerstandsfähigkeit unserer Kinder. Studienergebnisse zeigen auf, dass unser Nachwuchs sehr eigen ist, wenn es um das Essen geht – er interessiert sich reichlich wenig für die Empfehlungen der Wissenschaftler. Viele Familien stehen vor dem Problem, dass ihre Kinder Gemüse oder getrocknetes Obst ablehnen. Tagtäglich begegnen sie Süßigkeiten, Knabbereien, Wurst sowie süßen Getränken, was es schwer macht, sie von gesunden Nahrungsmitteln zu überzeugen. Zahlreiche Eltern machen sich deshalb Gedanken über die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien. Vor allem, wenn sich der Nachschub gerade in einer Wachstumsphase befindet oder neue Herausforderungen bewältigen muss.

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder: in Deutschland nur selten erforderlich

Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Nährstoffversorgung bei unseren Kindern – bis auf wenige Ausnahmen – im Allgemeinen gut. Auch wenn es im Bereich von Calcium, Eisen, Folat, Jod und Vitamin D nicht ganz so rosig aussieht, heißt dies noch nicht, dass Kinder unter Mangelerscheinungen leiden. Grund dafür ist, dass die empfohlenen Mengen generell äußerst großzügig bemessen sind. Allerdings schadet es keinesfalls, wenn die Versorgung mit herkömmlichen Nahrungsmitteln verbessert wird. Bestens geeignet ist dafür eine abwechslungsreiche Kost mit reichlich

  • Gemüse,
  • Getreideprodukten,
  • Kartoffeln,
  • Milchprodukten sowie
  • Obst

Vor allem kleinere Kinder orientieren sich insbesondere an ihren Eltern. Deshalb sollten diese jederzeit ein gutes Vorbild für sie sein.

Während viele Nährstoffe über die Nahrung aufgenommen werden, erhält unser Nachwuchs Vitamin D durch regelmäßigen Aufenthalt im Freien. Nebenbei hat er noch einen weiteren Vorteil: Der Energieverbrauch erhöht sich. Die Mehrzahl unserer Kleinen benötigt keine Nahrungsergänzungsmittel. Das gilt sowohl für Grundschulkinder als auch während des Wechsels und Besuchs einer weiterführenden Schule.

Nahrungsergänzung für Kinder

Das A und O für die Gesundheit unserer Kinder ist eine gesunde Ernährung.

Bei Nährstoffmangel sind Nahrungsergänzungsmittel hilfreich

Sollte ein gravierender Nährstoffmangel vorliegen, lässt er sich problemlos mit Nahrungsergänzungsmitteln beheben. Auf dem Markt finden sich verschiedene Produkte, die extra für Kinder und Jugendliche konzipiert werden. Allerdings sollte man sich keinesfalls von geschickten Werbemaßnahmen beeindrucken lassen, darunter:

  • „Ist Ihr Kind oft krank?“
  • „Welches Kind mag dreimal am Tag Gemüse essen?“
  • „Die Zukunft benötigt Superhelden.“

Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln wollen uns auf diesem Weg glauben machen, dass Kinder ohne die angebotenen Produkte den Herausforderungen des modernen kindlichen Alltags nicht gewachsen sind. Sie suggerieren, dass unser Nachwuchs durch deren Einnahme sowohl leistungsfähiger als auch von Konzentrationsproblemen sowie Lernschwäche nicht betroffen ist.

Wir sollen glauben, dass unsere Kinder eine „gehirnspezifische“ Ernährung benötigen. So stehen zum Beispiel häufig Produkte mit Omega-3-Fettsäuren im Angebot. Diese enthalten weiterhin zahlreiche Vitamine, die Produzenten versprechen eine Unterstützung oder Verbesserung der Denk- sowie Lernleistungen. Wissenschaftlich bewiesen ist der Großteil der beworbenen Aussagen jedoch nicht.

Welche Werbeaussagen sind zugelassen?

Gemäß Health-Claims-Verordnung (HCVO) darf nur für einen geringen Teil an Inhaltsstoffen eine Gesundheitsaussage getroffen werden. Dazu gehören:

  • Vitamin D, Calcium, Phosphor, Protein: …werden für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung der Knochen benötigt
  • Vitamin D: …trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei Kindern bei
  • DHA: …trägt zu einer normalen Entwicklung der Sehkraft bei Säuglingen bis zu 12 Monaten bei
  • Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) und Linolsäure: …werden für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung benötigt
  • Jod: …trägt zum normalen Wachstum bei
  • Eisen: …trägt zur normalen kognitiven Entwicklung bei

Viel ist nicht immer gleich gut

Eltern sollten wissen, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine gesunde, ausgewogene Ernährung sind. Zudem lässt sich mit ihnen ein ungesunder Lebensstil nicht korrigieren. Vitaminpräparate und Co. enthalten generell nur einen Bruchteil von dem, was in gleichwertigen Lebensmitteln enthalten ist. Unter anderem fehlen beispielsweise wertvolle Ballaststoffe.

Wer für eine gute Ernährung sorgt und trotzdem mit einem Nährstoffmangel seines Kindes konfrontiert ist, kann in jedem Fall zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Damit sind sie in der Regel gut versorgt. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass „viel“ nicht gleich „bessere Wirksamkeit“ bedeutet. Es darf nicht vergessen werden, dass ein erhöhtes Gesundheitsrisiko im Raum steht, wenn eine Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen vorliegt.