Das erste Mal unterwegs mit Roller, Kinderfahrrad & Co. – Worauf ist zu achten?

Mobilität spielt für uns Menschen eine sehr wichtige Rolle. Seit der Erfindung des Rades ist es der Menschheit möglich, immer größerer Entfernungen in immer kürzerer Zeit zurückzulegen. Schon die Kleinsten unter uns sind von diesen Möglichkeiten fasziniert und können es meistens gar nicht erwarten, selbst Teil der mobilen Welt zu werden. Dementsprechend funkeln ihre Augen, wenn sie ihren ersten eigenen Roller oder ihr erstes Fahrrad bekommen. Damit die erste Ausfahrt zu keinem traumatischen Erlebnis wird, sollten dabei allerdings ein paar wichtige Dinge beachtet werden.

Kinderroller

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Roller erfreuen sich unter den Kindern immer größerer Beliebtheit. Egal ob auf der Rue de Chevaleret in Paris oder dem Spatzenstieg in Braunschweig.

Der Scooter wird immer beliebter

Gerade drehte sich die ganze Welt der Eltern noch um Babyphones und Krabbelmatten. Doch die Monate vergehen wie im Flug und auf einmal werden Papa und Mama mit dem Wunsch nach einem Roller konfrontiert. Hand auf´s Herz: Wer kann hier schon nein sagen?

Das ist auch nicht nötig, im Gegenteil. Denn der Roller beziehungsweise Scooter ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Motorik der Kleinen zu fördern. Dabei ist es allerdings wichtig, sich für ein geeignetes Modell zu entscheiden. Egal ob es sich dabei um Roller für Mädchen oder Jungs handelt, die folgenden Dinge sollten beim Kauf berücksichtigt werden.

Es geht schon sehr früh los mit dem Roller fahren

Bereits ab einem Alter von etwa 12 Monaten sind die Kleinen dazu in der Lage, mit einem Roller zu fahren. Die Kleinen haben einen Riesenspaß daran, durch die Gegend zu flitzen und auch von Kinderärzten wird diese Art der Bewegung ausdrücklich empfohlen.

Die einjährigen Stuntmen und -women sind allerdings noch etwas wackelig auf ihren Beinen. Deshalb benötigen sie bei einem Roller einen sogenannten „O-Lenker“, der sich einfacher greifen lässt und den Kindern Sicherheit während der Fahrt bietet., weil sich dadurch auch die Bremsen einfacher bedienen lassen.

Darüber hinaus ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Roller aus weichem Kunststoff gefertigt ist und keine spitzen oder scharfen Teile auf dem Produkt vorhanden sind, die zu Verletzungen führen könnten.

Durch einen höhenverstellbaren Lenker können die Kinder eine Zeit lang mit dem Roller mitwachsen. Irgendwann sind sie aber dann dem Plastikteil endgültig entwachsen und fordern ein Spielgerät für mehr Action.

Roller für „größere“ Kinder

Ab etwa fünf Jahren sind die meisten Kinder motorisch bereits so geschickt, dass ihnen ein größeres Modell aus Aluminium mit lediglich zwei Rollen zugemutet werden kann. Die leichten Materialien und eine Klappfunktion sorgen dafür, dass die Kids die Roller überall leicht mitnehmen können.

Ab einem Alter von etwa zehn Jahren erwacht bei den meisten Kindern das Bedürfnis nach ein wenig mehr Action. Zu diesem Zweck benötigen sie einen Roller, der ein wenig robuster gebaut ist und auch für die Fahrt auf unebenen Untergründen oder ersten Stunts in der Halfpipe oder im Scooter-Park geeignet ist.

Die richtige Schutzausrüstung

Auch wenn es vielleicht zu Protesten führt, weil es ein wenig uncool aussieht: Für die Halfpipe ist unbedingt eine entsprechende Schutzausrüstung erforderlich. Oftmals werden hier ganze Sets zu sehr günstigen Preisen angeboten. Im Zweifelsfall sollten aber lieber ein paar Euros mehr in die Sicherheit des eigenen Nachwuchses investiert werden. Das gilt vor allem für den Helm. Zur Standard-Ausstattung gehören auf alle Fälle ein Helm, Knieschoner, Ellenbogenschoner und Armschoner.

Die erste Ausfahrt mit dem Kinderfahrrad

Trotz der steigenden Popularität von Rollern erfreuen sich nach wie vor Kinderfahrräder sehr großer Beliebtheit. Für viele Eltern ist es deshalb keine Entweder-Oder-Entscheidung zwischen Fahrrad und Roller, sondern eine Sowohl-als-Auch-Entscheidung.

Jedes Kind hat bei der Entwicklung sein individuelles Tempo. Ab etwa drei Jahren sind sie in den meisten Fällen motorisch dazu in der Lage, mit einem Fahrrad (mit seitlichen Stützrädern) zu fahren. Spätestens zum Schulstart sollten sie die Fahrt mit dem Drahtesel (ohne Stützräder) beherrschen.

Für den Spaß beim Erlernen dieser Kunst ist das richtige Material von entscheidender Bedeutung. Kinder-Fahrräder vom Diskonter kosten zwar nicht viel Geld, bringen aber auch nicht viel Spaß. Vor allem geht der günstige Preis oftmals zu Lasten der Sicherheit.

Das Fahrrad sollte auf alle Fälle mit einem Kettenschutz ausgestattet sein, der verhindert, dass sich die Hosenbeine in der Kette verfangen können. Darüber hinaus schützen Griffe mit Gummi-Prallkugeln an der Seite vor schlimmen Verletzungen im Falle eines Sturzes.

Ein Sturzhelm ist Pflicht

Schon klar, wir waren damals echte Helden und deshalb auch immer ohne Helm unterwegs. Dabei sollten wir froh sein, dass wir einfach Glück gehabt haben und uns keine schweren Kopfverletzungen zugezogen haben. Vernünftig ist die Fahrt ohne Helm jedenfalls nicht. Weder damals noch heute.

Der Fahrradhelm ist in der heutigen Zeit ein echtes Muss. Zudem ist es wichtig, ihn nach einem Sturz oder spätestens nach etwa zwei bis drei Jahren zu ersetzen, weil der Kunststoff im Laufe der Zeit brüchig wird und somit keinen Schutz für den Kopf mehr bietet.

Fahrradhelm

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Egal ob Roller oder Fahrrad: Bei der Wahl des Helmes sollten punkto Sicherheit keine Kompromisse eingegangen werden. Das schließt ein schönes Design nicht zwingend aus. 

Die Kleinen mit den wichtigsten Verkehrsregeln vertraut machen

Egal ob Roller oder Kinderfahrrad. Es ist nie früh genug, die Kids darauf aufmerksam zu machen, dass es im öffentlichen Verkehr Regeln gibt, die eingehalten werden müssen. Selbstverständlich ist es nicht ratsam, Dreijährige mit den genauen Gesetzestexten der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung zu konfrontieren.

Die Information, dass sie vor dem Fahrtantritt einen Sicherheitsblick nach rechts und links machen, können sie jedoch bereits in diesem Alter gut verarbeiten und verinnerlichen. Das Wissen kann in weiterer Folge langsam und stetig gesteigert werden.

In den meisten Fällen macht den Kindern das Lernen in der Gruppe mit Gleichaltrigen mehr Spaß als die Anweisungen von Mama und Papa. Entsprechende Möglichkeiten dazu bieten unter anderem private Fahrrad-Schulen, die gleichmäßig über das komplette Bundesgebiet verteilt sind. Das ist auch eine sinnvolle Vorbereitung für die Radfahrprüfung, die die Kinder in der Regel in der 4. Klasse ablegen.